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Geschichte der Medizin
01.12.2014 16:00 (2462 x gelesen)

Geschichte der Medizin


Chronologie der Entdeckungen und Entwicklungen

5. Jahrhundert v.Chr.
Der griechische Arzt Hippokrates (460 bis 377 v.Chr.) überwindet die bislang gültigen, auf Magie und auf Religion fußenden Vorstellungen in der Medizin und begründet mit der so genannten Säftelehre die abendländische Heilkunde. Seine Diagnosen beruhen auf der Beobachtung und der Beschreibung der Krankheits-symptome der Patienten.
3. Jahrhundert v.Chr.

Der Arzt Herophilos seziert Leichen und schafft damit die Voraussetzung für die Entwicklung der Anatomie (der Lehre vom Körperbau der Lebewesen) und der Physiologie (der Lehre von den Lebensvorgängen) des Menschen.

2. Jahrhundert n.Chr.
Der griechisch-römische Arzt Galenos (129 bis 199) fasst das gesamte medizinische Wissen seiner Zeit in seiner ‚Krankheitslehre‘ zu einem Lehrsystem zusammen. Seine Theorien zur Anatomie und zur Physiologie des Menschen sowie seine Anweisungen für Arzneimittel und deren Zubereitung erlangen für Jahr-hunderte Gültigkeit.

1000 bis 1450
In Mitteleuropa entstehen Hospitäler sowie Universitäten, in denen medizinischer Unterricht erteilt wird.

16. Jahrhundert
Der Arzt, Naturforscher und Philosoph Paracelsus (1493 bis 1541, eigentlich Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim) kritisiert die auf Hippokrates zurückgehende alte Medizin der Säftelehre und schafft eine Natur-heilkunde, die hauptsächlich die Heilungskräfte im Körper unterstützt.
Paracelsus begründet die Iatrochemie (zu griechisch iatros = Arzt), deren Hauptaufgabe die Erforschung der Lebensvorgänge und die Schaffung von Heilmitteln ist. Er wird allerdings wegen seiner umwälzenden Ideen und Lehren von der Schulmedizin – den Hochschulen und den Ärzten seiner Zeit – geschmäht und verfolgt. Seine große Bedeutung für die Medizin wird erst nach seinem Tod erkannt und gewürdigt.

1543
Der niederländische Arzt und Anatom Andreas Vesalius (1514 bis 1564) begründet mit seinem anatomischen Atlas ‚De humani corporis fabrica‘ die moderne wissenschaftliche Anatomie.

1628
Der englische Anatom William Harvey (1578 bis 1657) entdeckt den großen Blutkreislauf und wird damit zum Begründer der modernen Physiologie.

1640
Die Chinarinde wird als ein das Fieber senkende Mittel bekannt.

1661
Der italienische Arzt und Naturforscher Marcello Malpighi (1628 bis 1694) entdeckt mit den Kapillaren die kleinsten und feinsten Blutgefäße.

1673 bis 1677
Der niederländische Kaufmann und Naturforscher Antoni van Leeuwenhoek (1632 bis 1723) entdeckt mit selbst gebauten Mikroskopen die roten Blutkörperchen und die Querstreifung bei Muskeln sowie Spermien und Bakterien.

1761
Der italienische Anatom und Chirurg Giovanni Battista Morgagni (1682 bis 1771) begründet mit der pathologischen Anatomie die Lehre von den krankhaften Veränderungen der Organe.

1796
Der englische Landarzt Edward Jenner (1749 bis 1823) führt die erste Pocken-schutzimpfung durch.

1810
Mit seinem ‚Organon der rationellen Heilkunde – Die reine Arzneimittellehre‘ begründet der deutsche Arzt Samuel Friedrich Christian Hahnemann (1755 bis 1843) die Homöopathie.

1844
Der amerikanische Zahnarzt Horace Wells (1815 bis 1848) benutzt im Selbstversuch bei einer Zahnextraktion zum ersten Mal Lachgas als Narkosemittel.

1846
Der amerikanische Zahnarzt William Thomas Green Morton (1819 bis 1868) führt die erste schmerzlose Zahnex-traktion mit einer Äthertropfnarkose durch.

1847
Der österreichische Frauenarzt und Geburtshelfer Ignaz Philipp Semmelweis (1818 bis 1865) erkennt die Ursachen und die Ansteckungsweise bei Kindbettfieber (Wochenbettfieber) und bekämpft es erfolgreich durch die Desinfektion mit Chlorwasser.

1854
Der französische Chemiker und Bakteriologe Louis Pasteur (1822 bis 1895) entdeckt Mikroorganismen als die Ursache zahlreicher ansteckender Krankheiten und wird damit zum Begründer der modernen Bakteriologie.

1858
Der deutsche Pathologe und Anthropologe Rudolf Virchow (1821 bis 1902) erkennt, dass Krankheiten auf Störungen des normalen Lebens von Zellen beruhen, und begründet damit die Zellularpathologie.

1867
Der britische Chirurg Sir Joseph Lister (1827 bis 1912) führt mit dem Verfahren der Antisepsis die Wundbehandlung mit desinfizierenden Lösungen der Wundinfektion ein.

1882
Der deutsche Arzt und Bakteriologe Robert Koch (1843 bis 1910) entdeckt mit dem Tuberkelbazillus den Erreger der Tuberkulose und wird damit zum Begründer der experimentellen Bakteriologie.

1883
Der deutsche Arzt und Bakteriologe Robert Koch (1843 bis 1910) entdeckt den Erreger der Cholera.

1890
Der deutsche Bakteriologe, Serologe und Hygieniker Emil Adolf von Behring (1854 bis 1917) entwickelt das Heilserum gegen Diphterie (infektiöse Hals- und Rachenerkrankung) und begründet damit die moderne Serumtherapie.

1895
Der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen (1845 bis 1923) entdeckt die später nach ihm benannten Röntgenstrahlen.

1901
Der niederländische Physiologe Willem Einthoven (1860 bis 1927) konstruiert das Saitengalvanometer und begründet damit die Elektrokardiographie, die die Aufzeichnung der die Herzmuskeltätigkeit verursachenden und begleitenden elektrischen Impulse ermöglicht.

1903
Der deutsche Chirurg Ernst Ferdinand Sauerbruch (1875 bis 1951) schafft durch das Druckdifferenzverfahren die entscheidende Voraussetzung für Lungenoperationen in der Unterdruckkammer und wird damit zum Begründer der Lungenchirurgie.

1910
Dem deutschen Serologen und Arzneimittelforscher Paul Ehrlich (1854 bis 1915) gelingt die erfolgreiche Bekämpfung der Syphilis mit dem Heilmittel Salvarsan.

1921
Die kanadischen Physiologen Sir Frederick Grant Banting (1891 bis 1941) und Charles Herbert Best (1899 bis 1978) gewinnen aus tierischen Bauchspeicheldrüsen das Insulin, das den Blutzuckerspiegel senkt.

1928
Der britische Bakteriologe Sir Alexander Fleming (1881 bis 1955) entdeckt das Penicillin und wird damit zum Wegbereiter der Bekämpfung von Krankheiten mit Antibiotika.

1929
Der deutsche Mediziner Werner Forßmann (1904 bis 1979) erprobt im Selbstversuch den Herzkatheter zur Untersuchung bestimmter Herzkrankheiten.
Der deutsche Psychiater und Neurologe Hans Berger (1873 bis 1941) weist mit Hilfe des Elektroenzephalogramms (EEG) elektrische Aktionsströme im Gehirn nach.

1935
Der deutsche Mediziner und Chemiker Gerhard Domagk (1895 bis 1964) entdeckt die Heilwirkung der Sulfonamide zur Bekämpfung bakterieller Infektionen und wird damit zu einem Mitbegründer der Chemotherapie von Infektionskrankheiten.

1943
Der amerikanische Mikrobiologe und Bakteriologe Selman Abraham Waksman (1888 bis 1973) entdeckt das Antibiotikum Streptomycin, das unter anderem gegen Tuberkulosebakterien eingesetzt wird.

1944
Erstmals wird eine künstliche Niere eingesetzt.

1948
Der amerikanische Arzt Philip Showalter Hench (1896 bis 1965) und der amerikanische Mediziner und Biochemiker Edward Calvin Kendall (1886 bis 1972) entdecken die entzündungshemmende und antirheumatische Wirkung des Nebennierenrindenhormons Cortison.

1954
Der amerikanische Bakteriologe und Serologe Jonas Edward Salk (1914 bis 1995) entwickelt einen wirksamen Impfstoff gegen Kinderlähmung.

1962
Die erste Nierentransplantation wird durchgeführt.

1967
Der südafrikanische Chirurg Christiaan Neethling Barnard (1922 bis 2001) führt die erste Herztransplantation durch.

1979
Mit der Computertomographie wird ein neuartiges Röntgenverfahren eingeführt.

1982
Mit Hilfe der Kernspintomographie werden ohne jede Strahlenbelastung Querschnittbilder des Körpers gewonnen.

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